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Wandercoaching weiter denken

Multitreffen vom 5. – 9. Oktober 2018 in Apelern

Das erste Oktoberwochenende lockte viele Wandercoachingbegeisterte nach Apelern auf dem niedersächsischen Land. Bei goldenem Oktoberwetter bot die Apelenerei für ehemalige Wandercoaches und Interessierte viel Raum, sich über das Coachingprogramm auszutauschen sowie sich gemeinsam thematisch und methodisch weiterzubilden, zu vernetzen und Ideen für zukünftige Coachingformate zu sammeln. Innerhalb dieser fünf intensiven Tage wurden vielfältige Ideen entwickelt und teils auch schon die nächsten Schritte festgelegt, sodass aus Projektspinnereien bereits konkrete Projekte erwuchsen.

Nach einem gemeinsamen Kennenlernen am Freitag starteten wir am Samstag direkt in einen Kompetenztag, der durch vielerlei Workshops gestaltet wurde und großes kreatives Potential freisetzte. In einem ersten Schritt schauten wir auf die letzten Monate und Jahre zurück: Was macht für uns das Wandercoaching aus? Was sind die key learnings aus den Coachings? Welche Fähigkeiten und Werkzeuge brauche ich noch zum Coachen? Und welchen Bedarf gibt es bei den gecoachten Initiativen? Mit den Ergebnissen der Reflexion im Gepäck widmeten wir uns anschließend der (Weiter-) Entwicklung zukünftiger Formate. So trieb uns beispielsweise die Diskussion um, inwiefern ehemalige Wandercoaches – die sogenannten Multiplikator_innen, kurz Multis – ihre Expertise weitertragen können, beispielsweise in Coachings mit außerhochschulischen Initiativen. Unterstützt durch Aline vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) widmeten wir uns auch der nachhaltigen Mobilität auf den Hochschulcampi. Nach einem leckeren Mittagessen, zubereitet von unserer herausragenden Köchin Taalke, und einer Soliaktion für die Demonstrationen rund um den Erhalt des Hambacher Forstes, ergründete ein Teil der Gruppe die Rolle der Empathie für eine erfolgreiche Nachhaltigkeitstransformation. Parallel gab Tim von Rootability einen Einblick in das Green Office Modell und die dazugehörige soziale Bewegung. Wir tauschten uns gemeinsam zu Coachingmethoden und hochschulischen Governancemodellen aus – ein Dialog, den wir unbedingt fortsetzen möchten!

Am Sonntag stand dann der Verein im Zentrum. Gemeinsam schauten wir auf Erreichtes zurück, warfen ein Auge auf die aktuellen Vereinsstrukturen und widmeten uns konkreten Visionen für die zukünftige Vereinsweiterentwicklung. Im Zuge dieses Austausches wurde es bereits sehr konkret: Es wurden weitere Schritte geplant und direkt Termine für weitere Treffen vereinbart. Eine dieser konkreten Projektideen ist es, die perspektive n auch auf Länderebene zu initiieren. Nachdem sich die perspektive n auf Hochschulebene bereits mit über 20 Veranstaltungen als erfolgreiches Format etablieren konnte, sehen wir nun im Kontext der föderalen deutschen Bildungspolitik ein großes Potential darin, die Hochschultransformation durch ein Zusammentreffen verschiedenster Akteure aus Politik und Hochschulen auf der jeweiligen Landesebene weiter voranzubringen. Eng damit im Zusammenhang stehend widmete sich ein weiterer Workshop der Weiterentwicklung der Regionalisierungsstrategie des netzwerk n. Ein Bestandteil davon sind die bereits in letzter Zeit beispielsweise in der Region Berlin/Brandenburg etablierten regionalen Austauschtreffen für studentische Nachhaltigkeitsinitiativen – ein Format, welches wir unbedingt weiter ausbauen möchten.
Um diese verschiedenen Projekte weiterzuentwickeln und einer Beteiligung aller Vereinsmitglieder und Multiplikator_innen zu ermöglichen, ist eine Strategie zur Einbindung aller Interessierten unabdingbar. Auch diesem Thema widmete sich ein Workshop.

Die letzten beiden Tage dienten vor allem dem Aufbereiten und Zusammenfassen der entstandenen Ideen sowie dem Kennenlernen der kreativen Methoden des Design Thinkings.

Insgesamt ermöglichte das Multitreffen einen sehr freien und kreativen Austausch. Oft bleibt im Alltag kaum Zeit, die vielen gesammelten Wandercoachingerfahrungen ausführlich genug zu reflektieren. Genau dafür bot dieses Wochenende Platz – Platz, der sehr schnell und vor allem sehr konkret mit Leben gefüllt wurde, sodass sich nun bereits Teams gebildet haben, die die verschiedenen Projekte weiter voranbringen. Und zugleich blieb auch Raum für persönlichen Austausch, viel Spaß und etwas Entspannung bei einem Spaziergang durch die malerische Herbstlandschaft.
Was nehmen wir also mit? In Zukunft noch mehr dieses kostbaren Raumes zu bieten, um Neues entstehen zu lassen und damit das sperrige Wort Nachhaltigkeitstransformation mit Leben zu füllen und in konkrete Visionen zu gießen!

Ein Gastbeitrag von Vorstandsmitglied Josef Kaiser