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Studieren mit nachhaltiger Debattenkultur und zukunftsfähigem Miteinander

netzwerk n Input bei der Mitgliederversammlung des freien zusammenschlusses von student*innenschaften e.V. (fzs)

Vom 01.-03.03. kamen über 80 Gesandte von mehr als 30 Studierendenvertretungen aus der gesamten Bundesrepublik nach Freiburg im Breisgau, um an der Mitgliederversammlung des fzs teilzunehmen – besser gesagt an dieser aktiv mitzuwirken. Denn eine lebhafte, diskriminierungsfreie, demokratische und wertschätzende Debattenkultur wird beim fzs eindrücklich gelebt. 

Schon das Programm und der knapp 300 Seiten starke Reader für die 61. Mitgliederversammlung des fzs ließ auf ein arbeitsintensives Wochenende schließen. Der Verein hat vor allem Themen rund um die unmittelbare Lebenswelt der Studierenden im Blick: Bafög, Studentisches Wohnen und Mietpreise, Regelstudienzeit, Arbeitsbedingungen der SHKs und WiMis und Studienreformen bilden hier die Arbeitsschwerpunkte. Zudem wird in Sachen Antisemitismus und Rechte Strukturen an Hochschulen, Frauen und Genderpolitik sowie Hochschulfinanzierung und Zivilklausel sozialpolitisch klar Stellung bezogen und durch durch Kampagnen und Aktionen wie dem “festival contre le racisme”, “Hochschulwhatch” oder “Lernfabriken…meutern!” aktionistisch nach Außen getragen.

Im Programm folgten darauf die Arbeitskreise und Ausschüsse, wobei von uns der Bericht des “AK Ökologie und Nachhaltigkeit” mit großem Interesse verfolgt wurde. Der inhaltliche Antrag “fzs for future – studentische Perspektiven, zu Nachhaltiger Entwicklung”, ist im Reader ab der Seite 149 zu finden. Die stellenweise andersartigen Ansätze (im vgl mit dem netzwerk n) und thematischen Schwerpunkte bieten eine sehr anregende Perspektive auf das Thema Nachhaltige Entwicklung (an Hochschulen). Hier wird vor allem deutliche Kritik an der wirtschaftlichen Abhängigkeit (Stichwort: Drittmittel) und an dem, auch an Hochschulen vorherrschenden, Wachstums- und Verwertungszwang laut. Die Einbeziehung von sozialer Nachhaltigkeit äußert sich u.a. in der Forderung nach Antidiskriminierungsarbeit, feministischer Ansätze und sozialer Gleichberechtigung an Hochschulen. Wirklich Lesenswert!

Der sehr hohe Organisationsgrad brachte zwar auch in Konfliktfällen sachliche und differenzierte Disskussion, führte aber ebenso zu mühevoller Entscheidungsfindung und teils sehr lang anhaltender Debatten. Das die Versammlungen nicht vor Mitternacht endeten, machte sich dann leider auch in den von Paul und Julian angebotenem Workshop bemerkbar. In überschaubarer Runde konnten wir jedoch bei den Teilnehmenden eine erfreuliche Erweiterung des NH-Verständnisses, mit Bezug auf die eigene Hochschule, feststellen. Neben dem großes Interesse an unseren Formaten, der plattform und vor allem Ansätze aus dem Handlungsfeld “Betrieb”, kam es aufgrund thematischer Überschneidungen zwischen den Studierenden schon während des Workshops zu regem Austausch und Vernetzung. Insbesondere der Hinweis aus der AStA-Perspektive, dass Kampagnen zu Nachhaltigkeit interessant für deren Arbeit seien, nahmen wir mit und werden diesen zeitnah umsetzen.

Fazit: In Sachen Organisationskultur und struktureller Aufbau bot das die MV interessante Einblicke und lud an vielen Stellen zur Reflektion ein. Trotz der langen Tage ergab sich am Rande der Veranstaltung die tolle Möglichkeit, Überschneidungen und Ergänzungen der Nachhaltigkeitsverständnisse von netzwerk n und fzs zu explorieren und erste Schritte einer zukünftigen Zusammenarbeit festzumachen.